Die richtige Kissenform und Kissengröße sind entscheidend für eine optimale Haltung im Schlaf, in der sich Verspannungen im Nacken lösen und die Halswirbelsäule sich entspannen kann. Kopf und Schultern müssen daher ergonomisch gelagert werden können. Beispielsweise können sich bei zu hohen Kissen Halswirbel in der Rückenlage überstrecken. Bei zu niedriger Kissenhöhe wird der Kopf nicht ausreichend gestützt, zudem wird der Schulterbereich eingedrückt. Beides führt zu Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich.
Die ideale Kissenform und -größe hängen maßgeblich von deiner Schlafposition ab. Wir empfehlen dir daher zunächst deine Schlafposition mit Hilfe unserer Einordnung zu bestimmen.
Grundregeln für die optimale Kissenform- und größe
Unabhängig von deiner Schlafposition gibt es allerdings einige Grundprinzipien, an denen du dich für die Auswahl der richtigen Kopfkissenform und Kissengröße orientieren kannst:
- Matratze und Kissen müssen aufeinander abgestimmt sein
Die optimale Kissenhöhe hängt davon ab, wie weit dein Körper in die Matratze einsinken kann. Daher gilt grundsätzlich: Je härter die Matratze, desto weicher bzw. niedriger sollte das Kissen sein und umgekehrt. - Kissenhöhe muss zur Schulterbreite passen
Hast du breite Schultern? Dann brauchst du eher ein höheres Kissen. Bei schmalen Schultern empfehlen wir eher ein niedrigeres Kissen, damit in Seitenlage deine Wirbelsäule möglichst gerade lagert und dein Kopf nicht abgeknickt gelagert ist. - Schultern nicht auf’s Kissen
Deine Schultern sollten unabhängig von ihrer Breite nie auf dem Kissen aufliegen, sondern immer direkten Kontakt mit der Matratze haben.
Hier findest du einen detaillierten Guide zur Bestimmung der richtigen Kissenhöhe.
Überblick Kissenformen und -größen
Wir haben die wichtigsten Kissenformen und die üblichen Kissengrößen für dich zusammengestellt. Du findest auf dieser Seite eine kurze Beschreibung der gängigen Kopfkissen sowie Informationen, für wen diese am besten geeignet sind. Folgende Kissenformen und -größen behandeln wir im Folgenden im Detail:
- Das klassische Kopfkissen
- Das Nackenkissen oder Nackenstützkissen
- Das Seitenschläferkissen
- Das Bauchschläferkissen
1. Das klassische Kopfkissen
Das klassische Kopfkissen gibt es in rechteckiger oder quadratischer Form. Zumeist sind die klassischen Kopfkissen mit Federn, Daunen, Feder-Daunen-Gemischen oder Visco-Schaumflocken gefüllt.
Diese Kissen eignen sich insbesondere für dich, wenn du überwiegend in Rückenlage schläfst.
In Bezug auf die Kissengröße, solltest du darauf achten, dass dein Schulterbereich nicht auf dem Kissen aufliegt. Dafür empfiehlt sich eine andere Kissengröße als 80x80cm, da diese aus ergonomischer Sicht nicht optimal ist. 80x80cm ist dennoch die allgemein übliche Standardgröße für Kopfkissen in Deutschland. Diese Kissengröße hat sich hauptsächlich so stark verbreitet, da die Kissen die handelsüblichen Kissenbezüge (ebenfalls 80x80xm) voll ausfüllen und viele Menschen sie daher für die „richtige“ Kissengröße hielten.
Aus ergonomischer Sicht empfehlen sich jedoch eher kleinere, reckteckige Kissen in den Maßen 40x80cm oder 40x60cm. Diese Kissengrößen sind ideal für eine gesunde Schlafposition. Kleinere Kissengröße wie 35x40cm, 40x15cm, 40x40cm sind nicht als Kopfkissen gedacht.
2. Nackenkissen und Nackenstützkissen
Ein Nackenstützkissen hat das Ziel deine Halswirbel so gut wie möglich halt zu geben bzw. zu fixieren. So können potentiellen Verspannungen der Nackenmuskulatur vergebeugt werden und eventuelle Vorschädigungen der Halswirbelsäule berücksichtigt werden.
Ein Nackenstützkissen eignet sich besonders gut für dich, wenn du hauptsächlich in Seitenlage schläfst. Allerdings kommen die meisten Rückenschläfer ebenfalls mit einem Nackenkissen zurecht.
Wichtig in Bezug auf die Kissenform und -höhe ist folgendes: Wenn dein Hals relativ kurz ist, sollte die Nackenstütze, also die Erhebung, die deinen Hals stützt, weniger ausgeprägt bzw. hoch sein.
Beispiele für gute Nackenstützkissen sind das Sissel Nackenstützkissen, das höhenverstellbare Buddy Kissen, M Line Athletic Pillow sowie das Secret Spring Kissen.
3. Seitenschläferkissen
Seitenschläferkissen sind speziell auf die Bedürfnisse von Seitenschläfern ausgelegt. Diese Kissen entlasten deine Wirbelsäule insbesondere im Lendenwirbelbereich, indem sie Kopf, Schulter und Beinen Halt geben. Wenn du also zu dieser – übrigens der größten Gruppe – unter den Schlaftypen gehörst, lohnt sich ein Blick auf die verfügbaren Seitenschläferkissen. Darüber hinaus eignen sich Seitenschläferkissen auch besonders für Schwangere, die in der Seitenlage schlafen, um ihren Rücken zu entlasten.
Seitenschläferkissen werden in verschiedenen Formen und Größen angeboten: Zu den häufigsten Formen gehören die einfache „Rolle“ (z.B. Bettcomfort von Badenia), die ovale bzw. abgerundete Form (z.B. Hippo von Centa-Star) oder Kissen in Form einer „Sieben“ (z.B. my7 von Theraline). Während die einfache Rollenform schon für ca. 20-30 Euro erhältlich ist, musst du für ausgefallenere Modelle um die 100 Euro aufwenden. Gängige Kissengrößen sind Längen von 120 bis 150cm und Breiten von 20 bis 50cm.
4. Bauchschläferkissen
Das Schlafen in Bauchlage ist generell nicht optimal für deinen Körper. Sowohl die Atmung als auch die Durchblutung wird in dieser Lage erschwert. Eine besondere Gefahr droht auch durch die Überstreckung der Halswirbelsäule – insbesondere wenn dein Kissen zu hoch ist. Dennoch ist es nicht ohne Weiteres möglich, sich diese Schlafposition einfach so abzugewöhnen.
Hier können spezielle Bauchschläferkissen helfen. Sie wurden speziell für Bauchschläfer entwickelt und erlauben auch in der Bauchlage deine Schlafposition zu verbessern. Die einfachsten Bauchschläferkissen sind rechteckige, flache Kissen (z.B. das Antifalten-Bauchschläferkissen My Face von Hefel). Daneben existieren moderne Formen, die dem Körper eine bessere Haltung ermöglichen (z.B. das Ombracio von Tempur).